Fernsehen im Jahr 1967
Die Sensation des Jahres 1967 ist die Einführung des Farbfernsehens: am Vormittag des 25. August startet das Farbfernsehen in der Bundesrepublik Deutschland, als auf der Internationalen Funkausstellung in Westberlin Vizekanzler Willy Brandt den berühmten roten Knopf drückt. Am Abend zeigt das ZDF die erste Fernsehshow in Farbe: die 25. Ausgabe von „Der goldene Schuß“, einer Sendung, die auf dem Wilhelm-Tell-Prinzip beruht. Mit einer Tele-Armbrust schießen vier Kandidaten und vier Zuschauer, die angerufen haben, auf einen Apfel bzw. in späteren Folgen auf eine Zielscheibe. Außer einem Geldbetrag erhält der Gewinner den Titel „Tele-Tell“. In diesem Jahr ist außerdem Loriot alias Vicco von Bülow erstmals auf dem Bildschirm zu sehen. Die ARD zeigt Loriot im Comedy-Magazin „Cartoon“. Zunächst moderiert Loriot die Sendung, für die er auch als Co-Autor tätig ist, später zeigt er auch eigene Zeichentrickfilme. Auch Marshall Matt Dillon begeistert erst mal die deutschen Zuschauer, gespielt von James Arness in der Westernserie „Rauchende Colts“ aus den USA, der langlebigsten Westernserie, die es bis dato gibt. Marshall Matt Dillon kämpft in Dodge City in Kansas für Recht und Gerechtigkeit. Das ZDF präsentiert darüber hinaus die erste Folge von „Aktenzeichen XY“, des weltweit ersten Sendeformates, das sich mit der Auflösung ungeklärter Kriminalfälle beschäftigt. Fast die Hälfte aller Fälle, mit denen die Sendung sich in den folgenden Jahrzehnten beschäftigt, können aufgeklärt werden. Das Kulturmagazin „ttt – Titel, Thesen, Temperamente“, das bis heute abwechselnd von verschiedenen öffentlich-rechtlichen Sendern abwechselnd produziert und regelmäßig ausgestrahlt wird, hat seine Premiere ebenfalls im Jahr 1967.
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